Als pilgernde Kirche stehen wir unter dem Anspruch des Evangeliums. Wer nicht zuerst auf Gott hört, hat der Welt nichts Neues und schon gar nichts Hilfreiches zu sagen. Beim lebendig machenden Wort muß es unter uns Christen zuallerst bleiben [...]
Und unermüdlich besorgt müssen wir auch sein um den einzelnen , den konkreten Menschen. Wo er um den Sinn des Lebens ringt, wo er zu verdorren droht, da haben wir als Kirche die Botschaft von Kreuz und Auferstehung vernehmbar zu machen. Dann zeigen sich Auswege, ergeben sich Alternativen zu den beherrschenden Zwängen.
Und ich habe jedem zu danken, der mitgeht. Und es sind viele, die mitgehen. Ja, ich habe sogar denen zu danken, die Widerstand leisten. Denn sie fördern einen auch. Sie bringen zu neuen Besinnungen, sie bringen Stoff zu eigener Kritik und zur Selbstkritik.
„Weißt du, du solltest kein Bischof für den Schreibtisch werden, sondern du mußt ein Bischof für die Menschen sein, dafür hast du wahrscheinlich das Zeug.“
Der Glaube ist unser Kostbarstes, er ist die wertvolle Perle. Verstecken wir diesen Reichtum ja nicht im Schließfach! Er muß unter die Leute, er gehört auf die Straßen und Marktplätze, er gehört in die Öffentlichkeit. Keine Sorge: Wer den Glauben hinein vermittelt ins Gemenge des Tages, der bringt kein überflüssiges Wort. Wir geben nur in Freude weiter, was größer ist als wir selbst. Wir zeigen auf Christus, nicht auf uns.
Die uns leben läßt, diese Erde, wir müssen sie bewahren, heute für morgen. Diese Erde ist uns aufgetragen, damit wir sie bebauen, mit wahrer Kultur kultivieren. Dieser Dreiklang von Bewohnen, Bewahren und Bebauen muß unterfangen bleiben von der Grundmelodie des Betens, vom Beten zu Gott, dem Geber aller Gaben. [...] Fügen wir eine Bitte an: die Bitte für uns selbst, daß uns die tief begründete Sorge für unsere Umwelt und Mitwelt bewusster wird, daß wir offener werden für diese Sorge und bereit, sie uns zu eigen zu machen.
Werden Sie den Ihnen Anvertrauten Seelsorger [...]
Alles sollen Sie einsetzen: theoretisches Wissen, menschliches Gespür, intensives Zeugnis und spirituelle Kraft [...] Verkünden Sie den Glauben, keine Mätzchen. Bieten Sie den Menschen keinen theologischen Schnellimbiss an: vorgefertigt, aufgetaut und weiterverkauft. Ein Ruf ist an Sie ergangen, der Ihnen ein billiges Leben verwehrt.