Unter diesem Motto fand zum ersten Mal in Rottenburg eine Lesung aus Texten des vor 30 Jahren verstorbenen Bischofs Georg Moser statt. Eingeladen hatten zu diesem Leseabend die Buchhandlung „TheoBuch“ und der Vorstand der Bischof- Moser-Stiftung. Vorstandsmitglied Msgr. Martin Fahrner konnte im Musischen Internat Martinihaus ca. 60 Gäste zu dieser Lesung mit Generalvikar Dr. Clemens Stroppel (2005-2023) begrüßen. Musikalisch umrahmt wurde diese Veranstaltung vom Jugendchor und einem Gesangsquartett unter Leitung der vielseitigen Kirchenmusikerin und Musikpädagogin Gabriele Rehfeldt.
Dr. Clemens Stroppel, der noch 1987 von Bischof Moser zum Priester geweiht wurde, eröffnete die Lesung mit der Deutung des Portraits von Bischof Georg Moser, das der inzwischen verstorbene Künstler und Priester Sieger Köder gemalt hat.
Anschließend las er aus dem im Mai 2018 vom Vorstand der Bischof-Moser-Stiftung herausgegebenen Buch „Georg Moser unvergessen – Ein Portrait mit Texten des weltoffenen Bischofs“ vor. Zu den ausgewählten Texten gehörte auch eine Predigt zum Thema „Jesus Ja – Kirche Nein“. Die Aussagen von Bischof Moser zur Kirche, zu ihrer unverzichtbaren Bedeutung als Verkünderin der Frohbotschaft Jesu, wirkten wie in die aktuelle Situation der Kirche hinein gesprochen.
Nach der Lesung waren die Gäste eingeladen, eigene Erfahrungen in der Begegnung mit dem volksnahen und humorvollen Bischof Moser zu erzählen. Ruth Esteves, die Leiterin von „TheoBuch“ in Rottenburg ist eine Nichte von Bischof Moser; sie erzählte z. B. von Begegnungen mit ihrem Onkel in der Familie und im Bischofshaus. Der Leseabend war für alle Gäste ein beeindruckendes Erlebnis, was die Aussage einer Besucherin bestätigt: „Ich wollte mir einfach etwas Gutes gönnen, deshalb bin ich heute Abend hierhergekommen.“
Gerhard Rauscher, 27. 11. 2018